Budapest-Bamako 2024 part 2

Ausrüstung, Dachzelt, Survival-Kit – Was wir mitgenommen haben (und was wir daraus gelernt haben)

Mit einem gut vorbereiteten Toyota Land Cruiser J120 haben wir uns auf den Weg gemacht – zur legendären Budapest–Bamako Rallye, dem größten Amateur-Offroad-Abenteuer, das Europa mit Afrika verbindet.
Zweimal jährlich organisiert, offen für alle – und doch alles andere als einfach.

Im Teilnehmerfeld waren Teams aus Österreich (Graz, Wien), Polen, Slowenien, Rumänien, Norwegen – und nach wenigen Tagen entstand genau das, was viele unterschätzen: Kleine Freundschafts-Konvois, die gemeinsam navigierten, kochten, buddelten, halfen.

Drei Wege – drei Herausforderungen

Die Rallye bietet drei Kategorien:

  • Touring – auch mit normalen Autos machbar, wenig Gelände
  • 4×4 Adventure – Gelände, Wüste, keine Punkte, aber viel Verantwortung
  • Competition – ein Navigationsspiel mit täglichen GPS-Punkten und Punktesystem

Wir bewegten uns irgendwo zwischen 4×4 Adventure und Competition. Wir haben die Punkte ernst genommen, die offiziellen Camps oft nicht erreicht, aber unvergessliche Routen erlebt.

Unser Fahrzeug – nicht nur Fortbewegungsmittel, sondern Basislager

Unser J120 war technisch gut vorbereitet:

  • Seilwinde vorne, zum Glück nicht gebraucht
  • Unterfahrschutz, mehrmals hilfreich auf Geröll
  • Schubladensystem im Heck, Werkzeug und Ersatzteile griffbereit
  • 150W Solarpanel, das unsere Kühlbox zuverlässig versorgte
  • Müllrucksack am Reserverad, Pflicht bei jeder Wüstentour

Dachzelt & Schatten – Schlafplatz über dem Sand

Unser Softshell-Dachzelt (120×140 cm) hat die gesamte Strecke durchgehalten:

Sandstürme, kalte Nächte, heiße Tage – alles kein Problem.
Aber ganz ehrlich: Wenn wir nochmal fahren, dann mit einem Hardshell-Zelt. Es ist schneller auf- und abgebaut, flacher im Profil, windstabiler.

Dazu hatten wir ein 2,5 m Markise mit Seitenwand – beim Kochen, Schrauben oder einfach nur Ausruhen unter der glühenden Sonne unverzichtbar.

Was wirklich den Unterschied machte

  • Kompressor jeden Tag im Einsatz
  • Schnellentlüfter – Reifendruck runter in Sekunden
  • Klappspaten – nur zweimal gebraucht, aber dann entscheidend
  • Zwei Benzinkanister – Sicherheit, selbst wenn nie leer
  • Kühlbox – eiskaltes Wasser bei 40 °C
  • Solarpanel & Powerstation – Strom autark und zuverlässig

Navigation & Sicherheit – man ist nie allein, aber auch nie geführt

Täglich erhielten die Teams GPS-Koordinaten, aber wie man diese ansteuert – Reihenfolge, Route, Umwege – das blieb jedem selbst überlassen.
Diese Freiheit war grandios – aber auch eine mentale Herausforderung.

Für die Sicherheit sorgten fünf medizinische Einsatzfahrzeuge mit ausgebildetem Personal.
Bei der letzten Rallye kam es zu einem Schlangenbiss, bei dem das Eingreifen der Ärzte lebenswichtig war.
Gut zu wissen: Inmitten der Einsamkeit ist professionelle Hilfe erreichbar, wenn man sie braucht.

Nicht nur körperlich – auch mental fordernd

Die Budapest–Bamako ist keine Urlaubsfahrt.
Es ist ein permanentes Improvisieren: Schlafplatz suchen, Essen planen, Technik prüfen, Entscheidungen treffen – oft ohne Netz, ohne Karte, ohne klare Antwort.

Und genau das macht es aus.

Denn am Ende ist klar:
Nicht das Ziel zählt – sondern dass du es aus eigener Kraft erreicht hast.

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